Die Geschichte des KigaCups
Mein Name ist Torsten Erfurth – wenn ich im Steigerwaldstadion stehe, zwischen hunderten Kindern, Eltern, Großeltern und einem Gefühl von purem Glück, dann denke ich oft zurück an den Moment, an dem alles begonnen hat. Nicht in Erfurt., sondern in Bad Langensalza.
Denn dort wurde im Jahr 2000 der „Lothar Warschun KindergartenCup“ geboren. Nicht von mir, sondern von zwei Menschen, die ich zutiefst respektiere: Lothar Warschun und Carsten Keltz. Ich selbst kam erst 2005 beruflich nach Bad Langensalza – ohne die leiseste Ahnung, was daraus entstehen würde. 2008 stand ich das erste Mal als Moderator und DJ auf dem Platz, aus reiner Freundschaft zu Lothar. Kein Auftrag. Kein Plan. Einfach Herz.
Ich habe damals gesehen, was dieser Cup mit Kindern macht. Wie sie aufblühen, wie Eltern plötzlich wieder Kind sind und, wie verbindet. In diesem Moment entstand mein Traum, diesen KindergartenCup eines Tages nach Erfurt zu bringen.
Aber ich war damals noch nicht bereit. Nicht innerlich. Nicht im Leben.
Im Jahr 2011 wechselte ich beruflich endgültig nach Erfurt und 2015 lernte ich dann meine Frau Annette kennen – mit ihr kam die Kraft, die Stabilität, der Rückhalt und der Frieden, der Mut möglich macht.
Gemeinsam mit, Annette, Stefan „Max“ Heiderich, meinem perfekten Gegenpol aus dem Fußballbereich, entstand dann die konkrete Idee: Wir holen den KindergartenCup nach Erfurt.
Mein erster Weg führte zu Erf24 – zu Göran Giegler. Ich kam nur mit einer Idee, keinem fertigen Konzept, aber mit Überzeugung. Er sagte Ja. Er übernahm die Namensrechte. Er glaubte an uns. Ohne Erf24 gäbe es diesen Cup heute in Erfurt nicht. 2018 und 2019 fanden die ersten beiden „Erf24 KindergartenCups“ in der Grubenstraße statt. Familiär. Laut. Voller Liebe. Und sofort ein riesiger Erfolg.
2020 sollte mein persönlicher Traum wahr werden: Das Turnier im Steigerwaldstadion.
Im Jahr 2020 ist zudem ein weiterer wichtiger Mensch zu uns gestoßen: Harald Hampel. Seitdem ist er als dritter Organisator fester Bestandteil unseres Teams – mit unermüdlicher Leidenschaft, Organisationstalent und großem Herz für die Kinder.
Doch dann kam Corona: 2020 und 2021 fielen aus - das tat weh.
Im Jahr 2022 kam dann die Rückkehr – und sie war anders. Wir waren nicht einfach „wieder da“. Sondern stärker als je zuvor. Nicht als Event, sondern als Erlebnis. Und genau in diesem Jahr geschah etwas Entscheidendes: Erf24 – unser Ursprungspartner – wurde durch die Corona-Krise in der Reisebranche wirtschaftlich stark getroffen. Doch für mich war klar: Loyalität endet nicht, wenn es schwer wird. Deshalb suchte ich keinen Ersatz, sondern einen Verbündeten. Und ich fand ihn in der WBG Zukunft. Stark verwurzelt. Erfurter Herz. So wurde aus dem Erf24 KindergartenCup offiziell der WBG Zukunft KindergartenCup. Erf24 blieb Sponsor und Freund - bis heute.
Und dann kam der Moment während des Turniers 2022, den ich nie vergessen werde:
Die Kinder liefen durch den Spielertunnel ins Stadion, nicht einfach auf einen Sportplatz.
Wie kleine Nationalspieler und -spielerinnen, mit zitternden Händen und großen Augen. Viele Eltern standen mit Tränen in den Augen auf der Tribüne.
In diesem Augenblick wusste ich: Das hier ist mehr als Fußball. Das hier ist Erinnerung fürs Leben.
2023 wurde größer. 2024 emotionaler: Es war das Jahr, in dem meine Mutter eine Woche vor dem Cup starb. Viele hätten abgesagt. Doch ich habe gespürt: Sie hätte gewollt, dass es stattfindet. Und es war eines der tiefsten Ereignisse meines Lebens.
2025 erlebten wir den bisher größten KindergartenCup im Steigerwaldstadion – mit mehr Zuschauern als je zuvor und einer Welle an freiwilliger Unterstützung, wie ich sie noch nie gespürt habe. Es wurde endgültig sichtbar: Dieser Cup ist längst zu einer Herzensbewegung in Erfurt geworden – getragen von Menschen, nicht von Strukturen. Heute ist der KindergartenCup für Erfurt mehr als ein Turnier. Er ist ein Tag voller Menschlichkeit. Ein Tag, an dem Erfurt zeigt, wie viel Herz in dieser Stadt steckt. Kein VIP. Kein „oben und unten“. Nur Kinder. Familien. Verbundenheit. Dankbarkeit.
Wenn du mich fragst, warum ich das mache –dann nicht für Ruhm, nicht für Applaus.
Sondern für den Moment, wenn ein Kind nach Hause geht und sagt: „Mama, das war der schönste Tag meines Lebens.“ Solange das so ist, werde ich nicht aufhören.
Denn dieser Cup ist kein Projekt. Er ist ein Versprechen an Kinder, an Familien, an Erfurt und an das, was wirklich zählt im Leben.